Sonntag, 2. Februar 2014

Der 54.Geburtstag von Sri Balasai Baba im Ashram von Kurnool

14.1.2014, 10 Uhr, Tempelvorplatz im Ashram von Kurnool

Wie üblich wird auch am Geburtstagsmorgen noch eifrig, aber entspannt und fast geräuschlos an der Bühne gearbeitet. Der Fächer der rosafarbigen "Tausendblättrigen Lotusblüte" ist ein außergewöhnlich wirkungsvoller Bühnenhintergrund, dazu kommen riesige Blütenblätter als Abschluß des vorderen Bühnenrandes. Balasai Babas Thron steht allein inmitten eines Kranzes von rosa Lotusblütenblättern. Die ganze Bühne - eine überdimensionale Lotusblüte...

Schon frühzeitig ist der Platz gefüllt mit Kurnooler Bürgern. Da man mit einem großen Andrang gerechnet hat, wurde hinter dem Tempel eine Küche installiert, die auf Tausende von Mahlzeiten vorbereitet ist.

Bald kündigen oboenartige Blasinstrumente, die bei besonderen Festlichkeiten das Geschehen umrahmen, Balasai Babas Ankunft an. Auf dem Weg vom Tempel zur Bühne ist Babas kleine Gestalt inmitten des Absperrungskordons nicht zu sehen, erst auf der Bühnentreppe taucht Sein Haarschopf auf. Wie immer werden nach dem traditionellen "Anzünden der Flamme" die Ehrengäste und Minister vorgestellt - hinter den Sitzen deren martialische Bodyguards.

Wie üblich stellt Mr. Rama Rao als Vorsitzender des "Sri Balasai Baba Central Trusts" dessen zukünftige Pläne vor. Er spricht von "innovativen Pilot-Projekten, die dem Wohlergehen, der Entwicklung der Menschen und deren Bewußtsein dienen".

 Als während der Reden der Minister und Ehrengäste auf Telugu die Rollstühle und Nähmaschinen des "Sri Balasai Baba Central Trusts" auf die Bühne geschoben werden und sie mit ihren glücklichen Besitzern wieder verlassen, müssen einige indische Ehrengäste ihre Plätze zugunsten von europäischen Devotees tauschen. Deren förmliches Outfit - schwarzer Anzug und Kravatte - steht in krassem Gegensatz zu ihren unformellen, herzerfrischenden und persönlichen kurzen Ansprachen.
Den Schluß des Vormittags bildet wie immer Balasai Babas Rede. Außer der Begrüßung der europäischen Devotees ("Herzliebchens") spricht Baba auf Telugu, ohne daß es eine Zusammenfassung in Englisch gibt.

Um 18 Uhr beginnt das kulturelle Abendprogramm mit den Tänzen der drei österreichischen Gruppen: ohne vorherige Absprache sind die Tänze perfekt aufeinander abgestimmt - Dirndln, Lederhosen, Schuhplattler und alpenländische Klänge setzen für indische Augen und Ohren ungewohnte folkloristische Akzente. Als am Schluss das Transparent mit "Happy Birthday Baba" ausgerollt wird, betritt Baba segnend die Bühne - eine götlliche Choreographie!
Das weitere Programm verfolgt Er in weißer Robe von der "Jhula" aus - der Schaukel Krishnas.
Die Tochter des Indischen Präsidenten, die der Hauptehrengast des heutigen Tages ist, leitet die Tanzpgruppe, die modernen indischen Tanz auf höchstem Niveau zeigt. Eine aufwendige Scheinwerfertechnik taucht die Lotusblütenblätter des Bühnenhintergrundes in fließende Farbspiele, der reichliche Gebrauch von Theaternebel unterstreicht die mystisch-magische Atmosphäre, der sich niemand entziehen kann - ein unvergessliches Erlebnis!
Den Abschluss des Programms bilden devotionale Lieder - eine ungewohnt spröde Musik für europäische Ohren, aber die Hingabe der Musiker und ihr hohes künstlisches Niveau vermochte auch am fortgeschrittenen Abend die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.

Wenn man alle Eindrücke zusammennimmt: die wochenlangen Veränderungen im Ashram, die Lotusblütenbühne, das kulturelle Programm - ein Geburtstag von besonderer Bedeutung.
Balasai Baba zeigt sich als "Erhalter der Schöpfung", als Vishnu, bzw. Maha Lakshmi (Seine Shakti) in der Lotusblüte und lädt als Ausdruck Seiner bedingungslosen Liebe die Menschen in diesen göttlichen Wohnsitz ein. Seit drei Wochen herrscht die Farbe Rosa im Ashram vor, sie erscheint auch heute in den Lotusblütenblättern der Bühne.
"Es ist die göttliche bedingungslose Liebe, die sich euch im Wirkfeld von Rosa schenkt... Daher erreicht euch Rosa als göttliche Liebeskraft im Herzen. Euer Herz, das die göttliche Liebe spürt, antwortet mit der Botschaft, die göttliche Liebe weiterzugeben. Diese Liebe wird zum Liebes-Dienst und achtet nicht auf Erwiderung und Erfolg."
(aus: "Die kosmische Farblehre", Hannelore Biella und Marie-Luise Soltmann, Das Zentrum der Quelle, Merzhausen 1996, S.43)