Dienstag, 8. Oktober 2013

Puja für die Göttin

So, 5.10.2013, 10Uhr vormittags im Tempel von Hyderabad

Alljährlich zum zehntägigen Feste der Göttin, das in ganz Indien mit großem Aufwand gefeiert wird, kommt eine große Gruppe von Devotees aus Chennai nach Hyderabad, um Sri Balasai Baba in Seinem weiblichen Aspekt als "Adipara Shakti",d.h. als höchste manifestierende, schöpferische Kraft des Universums zu ehren.
Zu diesem Anlass findet eine große, spezielle Puja (Opferhandlung) statt, deren umfangreiche Vorbereitungen von dieser Gruppe übernommen wird.
Der Tempel ist mit Girlanden geschmückt und seit gestern wird die Statue der Göttin jeden Morgen mit einem neuen Sari bekleidet. Der goldene Kopfschmuck, die mädchenhaften Gesichtszüge, der glitzernde Umhang, der schimmernde Saristoff,der funkelnde Dreizack, die leuchtenden Blumengirlanden, das grimmige Löwenhaupt, alles inmitten von dunkelgrünen Palmblättern - ein überwältigender Eindruck von Schönheit -  respekteinflößend und gleichzeitig lebendig.
Die Devotees nehmen auf Stühlen oder auf dem Boden Platz, vor sich einen Teller mit den mannigfaltigen Puja-Artikeln: eine Ton-Öllampe mit Docht, rotes Kum-Kum-Pulver, Reis, Blütenblätter, Räucherstäbchen, Kampfer und ein Metalllöffel, mit dem am Schluß die Kampferflamme geschwenkt wird. Das Verehrungsobjekt ist in diesem Jahr eine kleine Kupferplatte mit dem "Yantra" von Sri Balasai Baba, eine geometrische Form, deren sieben Kreise Sri Balasai Babas kosmische Schöpferkräfte symbolisiert.
Die Puja dauert fast 3 Stunden, und obwohl Inder solche Zeremonien gewöhnt sind, kostet es doch viel Geschick, den wackeligen Teller auf den Knien zu balanzieren ohne das Öl zu verschütten oder sich an der Flamme zu verbrennen.
Die verschiedenen Rezitationsteile bestehen u.a. aus den vielen Hunderten von göttlichen Namen, wobei abwechselnd Kum-Kum, Reis, Blütenblätter usw. auf die Platte gestreut werden. Geht der Vorrat zur Neige, bringen wachsame Augen sofort Nachschub.
Etwa eine halbe Stunde vor Schluß der Puja kommt Sri Balasai Baba in leuchtend-gelber Robe. Nach dem langen Schlußgebet, dem Haarathi und Begeisterungsrufen:"Balasai Baba Ji Ki Jai!"  steht Baba auf, begrüßt stellvertretend die Leiterin der Gruppe und segnet ein Exemplar der "Yantra-Platte". Den Priester entläßt Er mit zwei Armen voller gesegneter Früchte und gibt vor der Eingangstür zu Seinen Privaträumen den Besuchern Gelegenheit zu einigen persönlichen Worten.
Die andern bilden eine lange Schlange vor den dampfenden, appetitlich duftenden Prasad -Töpfen (Prasad=gesegnete Opferspeise). Nach dem langen Vormittag (die Inder bleiben bei einer solchen Puja nüchtern), ist das Prasad gleichzeitig ein willkommenes kräftiges Mittagessen.

                                 OM SRI BALASAI RAM 

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