Freitag, 3. Oktober 2014

Die zehn Tage für die "Göttliche Mutter"

2.10.2014, Hyderabad, Ashram von Sri Balasai Baba

An vielen Plätzen in Dörfern und Städten und traditionell in allen Haushalten stehen in diesen Tagen die reich geschmückten Statuen einer  weiblichen Wesenheit, die auf einem Löwen (Tiger) reitet und in jeder ihrer vielen Hände eine blitzende Waffe trägt.
Der Mythos erzählt, welche Bedeutung dieses Bild hat:
Die Schöpfung wurde einmal von einem machtvollen Dämon bedroht, dem Brahma das Geschenk versprochen hatte, daß er niemals durch eine männliche Hand getötet würde, sodaß alle Versuche der Götter, ihn zu vernichen, vergeblich waren. Schließlich kamen sie überein, ihre jeweils spezifischen weiblichen Energien, durch die ihre männlichen Waffen erst ihre Kraft bekamen, zusammenzutun. Diese verschmolzen zu einem machtvollen Wesen, in dem die höchste kosmische Schöpfungsenergie in der Form der löwenreitenden "Durga" Gestalt annahm. Was allen männlichen Waffen nicht gelang - durch ihre Hände konnte der Dämon besiegt werden.
Als "Göttliche Mutter", die den ewigen Fluss des Lebens präsentiert, in der die Gegensätze der Schöpfung aufgehoben sind, steht sie als die höchste manifestierende Energie über allen Erscheinungen und über dem Pantheon der übrigen Götter.
In Sri Balasai Baba ist diese höchste kosmische Energie (Shakti) verkörpert.

Auch auf der Bühne des Tempels von Sri Balasai Baba steht in diesen Tagen eine Statue der "Durga". Sie wird täglich mit einem neuen Sari geschmückt, dessen Farbe den jeweils besonderen göttlichen Aspekt dieses Tages angibt: u.a. wird sie verehrt als "Saraswati", die Göttin der Erziehung, Kunst und Wissenschaft, die immer weiß gekleidet dargestellt wird, oder als "Annapurna", die nahrungsspendende Göttin.
Von den Devotees in Hyderabad sind in diesen Tagen alle Kräfte gefordert: - die morgendliche Puja (Opferhandlung) zu Füssen der Statue, die Abendbhajans, die Organisation und z.T. Gestaltung des speziellen kulturellen Abendprogrammes und das reichhaltige "Prasadam" (gesegnete Opferspeise) am Schluss des Tages für alle Besucher.
In diesem Jahr spielen bei den Beiträgen des Abendprogrammes die Kinder und Jugendlichen (als 2. Generation der Devotees) eine tragende Rolle. Dank der vielfältigen Tanz-und Singbegabungen der Heranwachsenden werden neben den professionellen Künstlern immer wieder überraschende Beiträge geboten.

Die goße Anzahl der sing-und tanzlustigen deutschen und österreichischen Devotees machte es möglich, mit einem abendfüllenden "westlichen" Programm, das mit einem getanzten "Gebet an Shiva" von der permanenten Devotee Rina aus Japan eröffnet wurde,Balasai Baba zu ehren. Die lebendige und frische Präsentation wird von den indischen Besuchern begeistert aufgenommen. Bei allen kulturellen Programmen ist Balasai Baba selbstverständlich anwesend.

Der Höhepunkt dieser erfüllten Tage ist die große Puja am 2.10., deren mannigfalrige Vorbereitungen in den Händen der Devoteegruppe aus Chennai liegt. Für jeden Teilnehmer sind auf einem Pappteller die notwenigen Geräte und Materialien vorbereitet: ein Bild von Balasai Baba in Seinem Aspekt als ewig junges Mädchen wird mit Räucherstäbchen, Kampfer, Wasser, Blumen, Kum-Kum, Feuer usw. verehrt.
Die langen Rezitationen der Priester, die lauten Anweisungen zur richtigen Durchführung des Rituals, der Duft der Räucherstäbchen, die zusätzliche Hitze durch die Kerzen lassen eine Atmosphäre der höchsten Konzentration entstehen, auf deren Höhepunkt Balasai Baba selbst zum Darshan erscheint...

                                               OM SRI BALASAI RAM

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